Seite:Tagebuch.Ernst.von.Baumbach.Napoleons.Russlandfeldzug.1812.djvu/33

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an den Fluß gerückt, als es geschehen konnte, ohne vom Feind gesehen zu werden. Um Mitternacht waren die Brücken fertig. Das 1te Armee-Corps eröffnete den Marsch, hierauf kam das 2te und dann die Cavalerie, welche bis Kowno vordrang. Die Rußen hatten sich schnell in der Richtung von Wilna zurückgezogen, ohne eine Gefecht anzunehmen. Unser Armee-Corps rückte den 24ten an den Fluß, defilirte am 25ten vor dem Kaiser über die Brücken und marschirte über Kowno bis auf Kormelo. Den 26ten gelangten wir, in der allgemeinen Bewegung gegen Wilna, bis Skoruly, den 27ten, in einem sehr anstrengenden Marsch, bis Jewe. Die Truppen waren so erschöpft, daß ihnen am 28ten ein Rasttag gegönnt wurde. An diesem Tag zog Napoleon in Wilna ein. Die Rußen hatten sich darauf beschränkt, die hölzerne Brücke über die Wilia und die Magazine, welche nicht geleert werden konnten, zu verbrennen.

Den 29ten ging das 3te Armee-Corps bei Kiergaliky auf einer Bockbrücke über die Wilia. Die bisherige heiße Witterung änderte sich plötzlich: ein heftiger Landregen