Tage-Buch von 1813

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Tagebuch.Ernst.von.Baumbach.Napoleons.Russlandfeldzug.1813.djvu
Art Buch
Autor Ernst von Baumbach → in Ernst von Baumbach im Baumbach-Archiv-webtreesebTrees
Verlag Eigenverlag
Erschienen 1838
Index Indexseite
Umfang 167 Seiten
Inhalt/Kurzbeschreibung handschriftliches Tagebuch, anhand von Aufzeichnungen seines nahen Freundes und seinen Erinnerungen sowie unter Verwendung von Materialien anderer Kriegsteilnehmer und Historiker erstellt, (vermutlich) von seiner Frau abgeschrieben. Gegenstand ist das persönliche Erleben und die kommentierten historischen und vor allem militärischen Ereignisse des Offiziers der Württembergischen Armee Ernst von Baumbach im Dienst der Napoleonischen Armee. Der Band ist der zweite Teil einer insgesamt dreiteiligen Tagebuchserie (Tage-Buch von 1812, Tage-Buch von 1813, Tage-Buch von 1814)
Register

Hinweise

Inhaltsverzeichnis

Titel ... S. 1
Vorrede ... S. 3
Inhalt ... S. 9
Abschnitt I ... S. 13
Abschnitt II ... S. 20
Abschnitt III ... S. 38
Abschnitt IV ... S. 74
Abschnitt V ... S. 92
Abschnitt VI ... S. 128
Abschnitt VII ... S. 152

Inhalt


1
Tage-Buch
von
1813 u. 1814.


3
Vorrede

Das vorstehende Tagebuch von 1813 und 1814 ist eine Fortsetzung meines Tagebuches von 1812. Bei seiner Abfassung bin ich von denselben Ansichten ausgegangen wie dort, indem ich mit dem, was mich persönlich betrifft, einen gedrängten geschichtlichen Auszug verwebt habe.

Die Begebenheiten in den Jahren 1813 und 1814 sind als Folgen der Catastrophe in Rußland zu betrachten. Napoleon hatte mit bewundernswerther Schnelligkeit eine neue Armee geschaffen und die Fortschritte seiner Feinde nicht allein aufgehalten, sondern auch Vortheile über sie erlangt. Nachdem Östereich zu diesen übergetreten war, mußte er, nach einem hartnäckigen Kampf, der Übermacht weichen und Deutschland räumen, was den Abfall der Fürsten des Rheinbundes zur Folge hatte, welche mit großer Thätigkeit und bedeutenden Opfern nun Truppen organisirten, um die große Armee der Verbündeten zu verstärken und die Herrschaft Napoleons, deren unwiderstehlicher Gewalt sie


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seit 10 Jahren sich hatten fügen müßen, auf dem französischen Boden selbst zu bekämpfen.

Der Feldzug von 1813 ist reicher an militairischen Besonderheiten als der von 1812. - Preußen hat durch die ungeheuersten Anstrengungen, durch große Thätigkeit und Klugheit in Leitung der Operationen und durch allgemein anerkannte Tapferkeit seiner größtentheils jungen Soldaten, die im Jahr 1806 erlittene schmachvolle Niederlage vollkommen ausgeglichen, hätte aber gerne aus dem Sieg, auf Kosten der kleinen deutschen Fürsten, noch größere Vortheile gezogen, als es würklich gethan hat; hierin trat ihm jedoch die Eisenfaust Östereichs hemmend entgegen. -

Der Feldzug von 1814 beginnt mit dem Überschreiten des Rheines. Napoleon leistete in den drei Monaten, welche diesen Feldzug umfaßten, das Unmögliche. Sein Feldherrentalent zeigt sich im schönsten Glanze, während die Operationen der Verbündeten das Gepräge eines Mangels an Übereinstimmung trugen und die große Armee unter Fürst Schwarzenberg, durch die Unentschloßenheit ihres Führers


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einigemal in die übelste Lage versetzt wurde. Napoleon benutzte die Fehler seiner Gegner sehr geschickt, mußte aber am Ende der ungeheuern Übermacht unterliegen und entsagte dem französischen Thron.

Der geschichtliche Umriß dieser Begebenheiten, welche eine gänzliche Umgestaltung der europäischen und auch bedeutende Veränderungen in den inneren Verhältnißen Deutschlands hervorriefen, habe ich den zuverläßigsten Werken entlehnt, während mir bei der Erzählung dessen was mich persönlich betrifft, meine an Ort und Stelle aufgezeichneten Notizen gedient haben.

Geschrieben im Jahr 1839.
BaumbachOberst


9
Inhalt.

Abschnitt I. Stimmung des preußischen Volkes bei der Rückkehr der französischen Armee. Preußen erklärt Frankreich den Krieg. - Stärke der rußischen Armee. - Maßregeln Napoleons zur Bildung einer neuen Armee. - Kriegsereignisse in dem Zeitraum von dem Rückzuge der französischen Armee hinter die Oder bis zu dem Eintreffen der durch Napoleon herbeigeführten Verstärkungen.

Abschnitt II. Die Fürsten des Rheinbundes zu Anfang des Jahres 1813. - Conzentrirung des württembergischen Contingentes an der Grenze, und Marsch desselben zur Vereinigung mit der französischen Armee bei Lützen. - Begebenheiten vor und während der Schlacht. - Rückzug der Alliirten hinter die Oder.

Abschnitt III. Die französische Armee überschreitet


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die Elbe. - Gefechte bei Ottendorf und Bischofswerda. - Die Armee der Verbündeten bezieht die Stellung bei Bautzen. - Stärke der beiderseitigen Armeen. - Gefecht bei Königswartha. - Schlacht von Bautzen. - Rückzug der Verbündeten. - Gefechte bei Reichenbach und Hainau. - Gefecht bei Groß-Rosen. - Waffenstillstand

Abschnitt IV. Marsch in die Cantonierungs-Quartiere. Unsere Lebensweise daselbst. Marsch zur Vereinigung mit der Armee unter dem Marschall Oudinot. - Congreß von Prag. - Aufkündigung des Waffenstillstandes und Kriegserklärung Östereichs. - Stärke der beiderseitigen Armeen. - Kriegstheater. - Operationsplan Napoleons. - Operationsplan der Verbündeten.

Abschnitt V. Napoleon wendet sich gegen die schlesische Armee, kehrt aber, auf die Nachricht von dem Vorrücken der böhmischen Armee nach Dresden zurück. - Schlacht von Dresden. - Niederlage Vandammes


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bei Kulm. - Schlacht an der Katzbach. - Schlacht von Groß-Beeren. - Der Marschall Oudinot übergibt das Commando an den Marschall Ney. - Schlacht bei Dennewitz.

Abschnitt VI. Begebenheiten bei der schlesischen und böhmischen Armee im Laufe des Monates September. Stellung der Nordarmee und der ihr gegenüberstehenden französischen Armee in eben dieser Zeit. - Ich werde zum Adjutanten des Generals von Koch ernannt. Mein Aufenthalt im Hauptquartier des Gererals Bertrand. - Gefecht bei Wartenburg. Meine Rückkehr nach Ludwigsburg. - Napoleon beschließt die vereinigte schlesische und Nordarmee anzugreifen, welche ihm jedoch ausweichen. - Abfall der Baiern. - Conzentrirung der französischen Armee bei Leipzig. Schlacht von Leipzig. - Schlacht bei Hanau. -

Abschnitt VII. Der König von Württemberg


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erklärt Frankreich den Krieg und läßt eine combinierte Brigade zu der Armee unter Wrede stoßen. - Unser Marsch nach Aschaffenburg und von dort nach Kehl. - Begebenheiten bei den drei Hauptabtheilungen des verbündeten Heeres im November und Dezember.

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